Ferdinand Schmalz gewinnt den Bachmannpreis
Gestern gingen in Klagenfurt die 41. Tage der deutschsprachigen Literatur zu Ende. Ferdinand Schmalz setzte sich in der Stichwahl gegen John Wray durch und gewinnt den mit 25.000 Euro dotierten Bachmannpreis mit seinem Text mein lieblingstier heißt winter.

Preisträger 2017 vl: John Wray (Deutschlandfunkpreis), Gianna Molinar (3SAT Preis), Ferdinand Schmalz (Bachmannpreis), Karin Peschka (Publikumspreis), Eckhart Nickel (KELAG Preis) (c) ORF/Johannes Puch.
Franzobel – der den Preis 1995 selber gewann – eröffnete die Literaturtage am Mittwochabend mit einer Rede zur Literatur mit dem Titel Das süße Glück der Hirngerichteten. An den folgenden drei Lesetagen präsentierten insgesamt 14 AutorInnen ihre Texte der Jury und dem Publikum.
Auf der Shortlist standen anschließend Urs Mannhart, Barbi Markovic, Gianna Molinari, Eckhart Nickel, Ferdinand Schmalz, Jackie Thomae und John Wray. Geprägt waren die Texte in diesem Jahr vor allem von Krisen globaler und persönlicher Art.
Der Jury gehörten an: Hubert Winkels, Stefan Gmünder, Meike Feßmann, Hildegard Elisabeth Keller, Michael Wiederstein, Sandra Kegel (Jurymitglied Österreichischer Buchpreis 2016) und Klaus Kastberger (Jurymitglied Österreichischer Buchpreis 2017).
Die weiteren PreisträgerInnen sind John Wray (Deutschlandfunkpreis), Eckhart Nickel (Kelag-Preis), Gianna Molinari (3Sat-Preis) und Karin Peschka (Publikumspreis), die damit auch das Stadtschreiberstipendium der Stadt Klagenfurt erhält.
Sandra Kegel hatte dieses Jahr die Qual der Wahl, da beide von ihr eingeladenen Kandidaten Ferdinand Schmalz und John Wray in der Stichwahl standen. Der Siegertext des 1985 in Graz geborenen Dramatikers Schmalz trägt den Titel mein lieblingstier heißt winter und zeichnet sich durch die Abwesenheit von Großbuchstaben, rhythmische Inversionen und sprechende Namen aus. Laut Kegel herrsche „perfektes Chaos in der Schmalzsprache, die bis ins kleinste Detail gearbeitet ist. Dazu kommen skurrile und zugleich großartig gezeichnete Figuren und ein Gespür für vermeintliche Randlagen und für jene Leerstellen, in denen das Geheimnis ruht.“ Der Bachmannpreis wurde von der Klagenfurter Bürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz vergeben.