ILAB kritisiert EU-Verordnung für die Einfuhr von Kulturgut

Die International League of Antiquarian Booksellers (ILAB), bei der der HVB Mitglied ist, kritisiert die geplante EU-Verordnung für die Einfuhr von Kulturgut, unter anderem auch alte Bücher und Publikationen.

Die Verordnung wurde unter anderem beschlossen, um den illegalen Handel mit Kulturgütern zu unterbinden. Vorgesehen sind strenge EU-Einfuhrrichtlinien für alle Kulturgüter, die älter als 250 Jahre sind.

Die Kritik der Antiquare richtet sich in erster Linie gegen die nach dem Entwurf erforderlichen Einfuhrlizenzen. In Zukunft könnten Nachweise für die rechtmäßige Ausfuhr aus dem Ursprungsland gefordert werden. Dies, so die Kritik, erschwere den Handel mit Büchern in unvertretbarer Weise.

Die ILAB fordert seine Mitglieder zum Protest gegen die Einfuhrlizenzen auf: Die Nachweise der rechtmäßigen Ausfuhr, so meint z.B. Jim Hinck viaLibri Limited, seien bei Büchern sehr schwer zu vollbringen.

Der Verband österreichischer Antiquare, einer jener Verbände, die im HVB vertreten sind, hat bereits einen Brief an die entsprechenden EU-Abgeordneten gesandt, in dem die Freizügigkeit innerhalb der EU betont wird, die er durch „willkürliche Handelshemmnisse“ gefährdet sieht.
Die Forderungen lauten unter anderem, die Verordnung beispielsweise zu begrenzen auf Manuskripte/Bücher, die außerhalb Europas gedruckt wurden sowie die Überprüfung der Definition von „Kulturgut“. „[D]ie gewählte Definition von „Kulturgütern“ [ist] nicht übereinstimmend mit der Definition in der Verordnung (EG) Nr. 116/2009 des Rates über die Ausfuhr von Kulturgütern, die eine Wertgrenze enthält“, so die Kritik.

Der Verordnungsentwurf vom Juli 2017 befindet sich zurzeit im europäischen Gesetzgebungsverfahren. Eine Abstimmung ist für Juli 2018 vorgesehen.

Das europäische Parlament in Strasbourg
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