Kazuo Ishiguro erhält Literaturnobelpreis

Der britische Schriftsteller Kazuo Ishiguro erhält den Nobelpreis für Literatur, wie die Schwedische Akademie mitteilte. Der Preis ist mit neun Millionen Schwedischen Kronen dotiert (945.000 Euro).

Kazuo Ishiguro wurde 1954 in Nagasaki, Japan, geboren, und kam als Fünfjähriger nach Großbritannien, wo er bis heute lebt. Ishiguro studierte Englisch und Philosophie in Kent und schloss 1980 an der Universität von East Anglia mit dem M.A. in Literatur ab. Speziell mit zwei Romanen wurde Ishiguro einem größeren Publikum bekannt: Was vom Tage übrigblieb (1989, The Remains of the Day im Original) und Alles, was wir geben mussten (2005, Never Let Me Go im Original). Insgesamt veröffentlichte er acht Bücher, zuletzt Der begrabene Riese (2015).

Die Nobelpreis-Jury zeichnete Ishiguro für „seine Romane von starker emotionaler Kraft“ aus. Darin lege er den Abgrund unserer vermeintlichen Verbundenheit mit der Welt bloß, hieß es weiter. „Der absolut brillante Novellist“ Ishiguro sei sehr an der Vergangenheit interessiert, „und er bezieht sich zugleich stark auf die Gegenwart“. Darüber hinaus wurde Ishiguro verglichen mit zwei anderen bedeutenden AutorInnen: „Wenn Sie Jane Austen und Franz Kafka mischen, dann haben Sie Ishiguro komprimiert in einer Nussschale“, so die Jurysprecherin Sara Danius.

Das auf Deutsch übersetzte Werk von Kazuo Ishiguro ist im Heyne Verlag und bei Blessing erhältlich.

Der Literaturnobelpreis wird am 10. Dezember, dem Todestag von Alfred Nobel, in Stockholm verliehen.

© Jeff Cottenden
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