Steffen Mensching erhält Erich Fried Preis 2019

Steffen Mensching erhält den mit 15.000 Euro dotierten Erich Fried Preis 2019. Der Preis wird am 1. Dezember im Literaturhaus Wien verliehen.
Der Erich Fried Preis wird seit 1990 vom Bundeskanzleramt gestiftet und durch die Internationale Erich Fried Gesellschaft für Literatur und Sprache vergeben. Er zeichnet sich dadurch aus, dass ein/e namhafte/r Autor/in oder Publizist/in allein die Entscheidung verantwortet, wem der Preis zuerkannt wird, und diese Wahl mit einer Laudatio begründet. Dieses Jahr gibt es eine Besonderheit: Christoph Hein ist für die Wahl verantwortlich – er selbst war 1990 der erste Preisträger, damals vom deutschen Literaturwissenschaftler Hans Mayer ernannt.

„Mit seinem Roman Schermanns Augen gelang es Steffen Mensching, einen Roman zu schreiben, der die erste Häfte des zwanzigsten Jahrhunderts erfasst und genauesten zu benennen vermag.Es ist das Jahrhundert von Hitler und Stalin, die Europa und der Welt ihr angst- und grauenerregendes Siegel aufprägten, die nicht allein ihre Völker und Länder in mörderische Ideologien führten und einen zweiten Weltkrieg entfachten. […] Mensching gelingt mit seiner Buch etwas ganz Einzigartiges. Und wenn sich dem Leser des umfänglichen Romans sukzessiv dessen Konstruktion erschließt, entsteht eine weitere und völlig andere Spannung. Unwillkürlich fragt man sich bei der Lektüre, ob der kühne und aberwitzige Einfall den riesigen Roman zu tragen imstande ist. […] Es ist nicht weniger als ein Jahrhundertroman.“ so Christoph Hein in seiner Jurybegründung.

Steffen Mensching, geboren 1958 in Berlin (Ost), studierte an der HU Berlin Kulturwissenschaft und arbeitete viele Jahre als freiberuflicher Autor, Schauspieler, Clown und Regisseur. Bekannt wurde er vor allem durch die Clownsprogramme, die er mit seinem Partner Hans-Eckardt Wenzel auf die Bühne gebracht hat (u. a. Letztes aus der DaDaeR, 1983 – 1989). Zu seinen Werken zählen u. a.: Erinnerung an eine Milchglasscheibe (1979), Jacobs Leiter (2003), Lustigs Flucht (2005), Schermanns Augen (2018). Mensching ist Mitglied des Deutschen PEN und erhielt im November 1989 den Heinrich-Heine-Preis (noch zu DDR-Zeiten), den Deutschen Kleinkunstpreis sowie den Kabarettpreis der Stadt Nürnberg.

5.9.2019

(c) Friederike Luedde
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