Strigl und Macho erhalten literarische Auszeichnungen

Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung vergibt Auszeichnungen an zwei ÖsterreicherInnen: Der Merck-Preis geht an Daniela Strigl, der Freud-Preis wird an Thomas Macho verliehen. Die Preise werden gemeinsam mit dem Georg-Büchner-Preis vergeben.

Daniela Strigl erhält den mit 20.000 Euro dotierten Johann-Heinrich-Merck-Preis für literarische Kritik und Essay 2019. Strigl wurde 1964 in Wien geboren, sie ist Literaturwissenschaftlerin und Kritikerin und lehrt seit 2007 am Institut für Germanistik an der Universität Wien. Sie war bereits in vielen Jurys Mitglied, u.a. der Jury des Ingeborg Bachmann Preises, des Deutschen Buchpreises sowie des Preises der Leipziger Buchmesse. Daniela Strigl ist Autorin zahlreicher Literaturkritiken in überregionalen österreichischen und deutschen Medien, unter anderem in: Der Standard, Falter, Die Furche, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Die Zeit.
Bisher wurde von Daniela Strigl u.a. veröffentlicht: ‚Wahrscheinlich bin ich verrückt …‘ Marlen Haushofer – die Biographie (2009), ‚Berühmt sein ist nichts‘. Marie von Ebner-Eschenbach. Eine Biographie (2016), Alles muss man selber machen. Biographie. Kritik. Essay (2018).

„Mit ihren Büchern und Aufsätzen unter anderem zu Theodor Kramer, Marlen Haushofer und Marie von Ebner-Eschenbach hat sich Daniela Strigl einen Namen gemacht als Interpretin, Biographin und Editorin, die sich mit großer Kenntnis und Akribie, mit Scharfsinn und Empathie ihren Autoren widmet. Als Essayistin und Kritikerin schreibt Daniela Strigl mit ironisch gespitzter, niemals jedoch bösartiger Feder, jede ihrer Rezensionen besticht durch Fachwissen und Genauigkeit, macht Lust auf Bücher und ist ein sprachlicher und intellektueller Genuss. Strigl beeindruckt durch die Breite ihres literarischen Horizonts und durch ihre stets wache Zeitgenossenschaft.“, so die Jury-Begründung.

Daniela Strigl wurde bisher schon mit zahlreichen anderen Preisen ausgezeichnet, etwa mit dem Österreichischen Staatspreis für Literaturkritik (2001), dem Alfred-Kerr-Preis (2013) und dem Berliner Preis für Literaturkritik (2015).

Thomas Macho erhält den mit 20.000 Euro dotierten Sigmund-Freud-Preis für wissenschaftliche Prosa 2019. Macho ist Kulturwissenschaftler und Philosoph und wurde 1952 in Wien geboren. Seit 2016 leitet er das Internationale Forschungszentrum Kulturwissenschaften der Kunstuniversität Linz in Wien. Macho ist Mitglied der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste sowie Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats des Minerva-Center for Interdisciplinary Study of the End of Life an der Universität Tel Aviv.

„Thomas Machos weitgespanntes Werk hat den Kulturwissenschaften zu neuem Glanz verholfen. Das thematische Spektrum seiner Bücher und Essays reicht von der Kultur des Todes über das Verhältnis von Mensch und Tier bis hin zu Fragen von Schmerz, Schönheit und Gnosis. Immer wieder hat er neue und überraschende Einsichten in das kulturelle Leben der Moderne gewonnen, die auch auf scheinbar abseitigen Feldern eine hohe Geistesgegenwart sichtbar werden lassen. Dabei gehen seine erzählerischen Fähigkeiten nie auf Kosten von theoretischem Einfallsreichtum und begrifflicher Präzision. Die Lektüre der Schriften Thomas Machos ist stets eine außerordentliche intellektuelle Bereicherung.“, so begründet die Jury ihre Entscheidung.

Von Thomas Macho wurde bisher u.a. Das Leben ist ungerecht (2010), Vorbilder (2011), Schweine. Ein Portrait (2015), Das Leben nehmen. Suizid in der Moderne (2017) publiziert. Er ist Preisträger der Aby-Warburg-Stiftung Hamburg (2001).

Sowohl der Merck-Preis an Daniela Strigl als auch der Freud-Preis an Thomas Macho werden gemeinsam mit dem Georg-Büchner-Preis (Preisträger: Lukas Bärfuss) am 2. November in Darmstadt verliehen.

17.7.2019

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