Buchpreisbindung sichert den stationären Buchhandel

Eine aktuelle Studie belegt, dass in Orten mit stationärem Buchhandel pro Jahr und Person um knapp 3 Bücher mehr gekauft als in Orten ohne Buchhandel. Die Buchpreisbindung sichert Standorte, macht die Vielfalt der Verlage und Buchproduktionen möglich und hält die Nachfrage nach Büchern auf einem hohen Niveau. Zu diesem Ergebnis kommt eine empirische Studie der Universität Innsbruck über Buchpreisbindung und deren Auswirkungen auf den stationären Buchhandel.

Hier Bad Schallerbach, da Eferding, beide in Oberösterreich. Während es in Eferding eine stationäre Buchhandlung gibt, fehlt diese in Bad Schallerbach. An Vergleichen wie diesem hat die Innsbrucker Studie das Kauf- und Leseverhalten in Österreich untersucht und analysiert. Das Fazit: In jenen Orten, die den Konsumenten stationären Buchhandel bieten, werden pro Person und Jahr um 2,84 Stück mehr Bücher gekauft als in vergleichbaren Orten ohne stationären Buchhandel. Kommunen mit stationärem Buchhandel ziehen grundsätzlich höhere Nachfrageeffekte nach sich, so die Studie. Die durchschnittliche Anzahl an Käufen zur eigenen Nutzung ist um 1,39 Stück höher, wenn es einen stationären Buchhandel vor Ort gibt. Es gibt also in Orten mit stationärem Buchhandel einen messbaren positiven Einfluss auf das Leseverhalten.

„Die Buchpreisbindung ist ein bewährtes Instrument, das Dumpingpreise bei Bestsellern, die zur Frequenzmaximierung herangezogen werden, verhindert. Zudem wird die Vielfalt der Vertriebswege nachhaltig abgesichert. Damit können auch kleinere Verlage auf Augenhöhe mit dem Handel zusammenarbeiten und ihre speziellen Publikationen in aller Vielfalt und aus allen Bereichen in die Auslagen und Regale der Geschäfte bringen“, so Friedrich Hinterschweiger, Obmann des Fachverbandes Buch- und Medienwirtschaft. Insbesondere in einem Land wie Österreich gelinge es damit leichter, sich gegenüber der Flut deutscher Publikationen einigermaßen zu behaupten, was auch zu positiven kulturpolitischen Effekten für Österreich führe, unterstreicht Hinterschweiger: „Die Buchpreisbindung trägt zum Erhalt des Kulturguts Buch und dessen Verkauf durch zahlreiche stationäre Buchhandlungen – in den dünner besiedelten Regionen Österreichs, aber auch im städtischen Umfeld – bei.“

Die Buchpreisbindung ist seit dem Jahr 2000 gesetzlich geregelt. Das Bundesgesetz über die Preisbindung bei Büchern legt fest, dass Verlage und Importeure von (deutschsprachigen) Büchern einen Mindestpreis festzusetzen haben, der bei Verkäufen an die Endverbraucher nicht unterschritten werden darf. Diese Buchpreisbindung wurde zuletzt 2014 novelliert, seither fallen auch der grenzüberschreitende elektronische Handel und der Handel mit E-Books in die Buchpreisbindung.

26.2.2020

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