Halbjahresbilanz 2020: Österreichischer Buchmarkt verzeichnet Umsatzminus

Der österreichische Buchmarkt erwirtschaftete im ersten Halbjahr um 8,6 Prozent weniger Umsatz als im Vorjahreszeitraum (Jänner – Juni 2019). Aufgrund eines sehr erfreulichen Zuwachses im Juni (+14,4 Prozent) fällt die Halbjahres-Verkaufsbilanz weniger drastisch aus, als durch Corona erwartet.


Berücksichtigt man alle Verkaufskanäle, sowohl den stationären Buchhandel wie auch Nebenmärkte (Tankstellen, Elektro- und Drogeriemärkte, LEH) und den kompletten E-Commerce/Online-Bereich beträgt der Umsatzverlust im 1. Halbjahr 2020 -8,6 Prozent.

Das Minus zieht sich im ersten Halbjahr 2020 durch beinahe alle Warengruppen. Die größten Verluste verzeichnet wenig überraschend das Segment Reise (-38,2 Prozent), gefolgt von Sozialwissenschaften/Recht (-14,8 Prozent) und dem Sachbuch (-11,7 Prozent). Auch die Zahlen der Segmente Geisteswissenschaften/Kunst (-9,9 Prozent), Naturwissenschaften/Medizin (-8,2 Prozent), Belletristik (-8,3 Prozent) und Ratgeber (-5,6 Prozent) sind rückläufig. Einzig das Kinder- und Jugendbuch überrascht im ersten Halbjahr mit einem Plus von 3,2 Prozent, trotz oder vielleicht wegen Corona.

Besonders stark war der Einbruch der Umsätze im März und April – zeitgleich mit dem Beginn und Höhepunkt der Corona-Maßnahmen. Minus -24,3 Prozent im März, im April stieg das Minus sogar auf -31,8 Prozent. Höhere Verluste konnten durch den raschen Umstieg auf Online-Shops vermieden werden, der stationäre Buchhandel hat richtig und schnell reagiert. Der Mai brachte mit „nur“ Minus -5 Prozent erste Anzeichen der Erholung des Buchmarktes. Der Monat Juni konnte ein fulminantes Plus von +14,4% verbuchen.

Die Editionsform Hardcover, Softcover hatte im ersten Halbjahr Einbuße von -8,8 Prozent, das Taschenbuch -7,9 Prozent. Das Hörbuch verzeichnet eine Einbuße von minus -14,4 Prozent.

Der durchschnittliche Buchpreis betrug 14,57 Euro (-0,07 Prozent) und blieb damit auf identem Niveau wie 2019.

9.7.2020

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