Ilija Trojanow mit Heinrich-Böll-Preis 2017 ausgezeichnet
Der mit 30.000 Euro dotierte Preis der Stadt Köln wird 2017 an Ilija Trojanow verliehen: Sein aktueller Essayband Nach der Flucht (S. Fischer) verdeutliche erneut, „wie sehr er in der Lage ist, Politik und Ästhetik auf höchst kunstvolle Weise miteinander zu verbinden“, urteilte die Jury.
Die fünfköpfige Fachjury setzte sich heuer aus Christof Hamann, Guy Helminger, Eva Menasse, Ulrich Peltzer und Andreas Platthaus zusammen, zudem gehörten dieser Oberbürgermeisterin Henriette Reker sowie VertreterInnen aus Rat und Verwaltung an.
Die Jury begründete ihre Entscheidung mit folgenden Worten: „Kaum ein anderer hiesiger Schriftsteller setzt das politische Engagement von Heinrich Böll so konsequent und literarisch ambitioniert fort wie Ilija Trojanow: in seinen Büchern, aber wie der Kölner Literaturnobelpreisträger auch mit seinem gesellschaftlichen Wirken. Beide Autoren haben leidvoll erfahren müssen, was Totalitarismus bedeutet: Böll, geboren 1917, während der Zeit des Nationalsozialismus, Trojanow, geboren 1965, als Sohn einer bulgarischen Familie, die 1971 nach Deutschland floh.“
Ilija Trojanow, 1965 in Sofia geboren, lebt seit 2007 als Schriftsteller und Übersetzer in Wien. Zuletzt veröffentlichte der Autor Werke wie Meine Olympiade (S. Fischer, 2016), Der überflüssige Mensch (Residenz, 2013), Wo Orpheus begraben liegt (2013), EisTau (2011) oder Der Weltensammler (alle Hanser, 2006). Für sein bisheriges Werk wurde der Literat bereits mit zahlreichen Auszeichnungen bedacht, darunter mit dem Würth-Preis für Europäische Literatur (2010) oder dem Berliner Literaturpreis (2007).
Ilija Trojanow wird den Heinrich-Böll-Preis 2017 am 24. November im Historischen Rathaus von Köln entgegennehmen.