KNV Übernahme: Letzte Hürden gemeistert

Das Bundeskartellamt erteilt der Übernahme der KNV Gruppe durch den Logistikdienstleister Zeitfracht die Freigabe und auch die Banken stimmen zu. Damit kann die Übernahme zum 1. August erfolgen und es herrschen nun Sicherheit und Ruhe im Buchmarkt.
Rund vier Wochen nach Unterzeichnung des Kaufvertrags über die Übernahme des Buchlogistikers KNV Gruppe durch die Zeitfracht Gruppe kann nunmehr die Übernahme vollzogen werden. Die beiden Bedingungen für die Wirksamkeit des Vertrages, die noch ausstanden, sind nun eingetreten. Durch die inzwischen vorliegende Freigabe des Bundeskartellamtes sowie durch die finale Zustimmung der Bankengremien übernimmt die Zeitfracht Gruppe die KNV Gruppe zum 1. August 2019.

„Unser Insolvenzteam, die Geschäftsleitung und ich freuen uns sehr, dass die KNV Gruppe mit dem hervorragend zu ihr passenden Erwerber Zeitfracht ein neues Kapitel ihrer langjährigen Geschichte fortschreiben kann. Unser Ziel ist erfüllt, denn wir konnten alle Arbeitsplätze, alle Standorte erhalten und haben einen idealen Investor gefunden“, sagt Insolvenzverwalter Tobias
Wahl.

Mit dem Closing des Kaufvertrags ist der Weg frei für den Neustart von KNV, Deutschlands größtem Buchlogistiker. Mit dem Berliner Familienunternehmen Zeitfracht, das in der dritten Generation Dienstleistungen im Bereich der nationalen- und internationalen Logistik, der Spezialschifffahrt sowie des Fracht- und Personenluftverkehrs erbringt, übernimmt ein leistungsstarker strategischer Investor die gesamte KNV Gruppe. Durch den Erhalt und die Fortführung herrschen nun wieder Sicherheit und Ruhe im Buchmarkt. Die KNV Gruppe gilt als unverzichtbares Scharnier zwischen Verlagen und dem gesamten Bucheinzelhandel. KNV sorgt durch ein ausgeklügeltes Logistik- und Transportmanagement dafür, dass Bücher im Buchmarkt zirkulieren und über Nacht am nächsten Tag an die Buchhandlungen ausgeliefert werden. Ein Zusammenbrechen dieses Kreislaufes hätte unabsehbare Folgen für den gesamten Buchmarkt gehabt.

Am 25. Juli haben auch die ersten Gläubigerversammlungen der jeweiligen KNV-Gesellschaften stattgefunden. Insolvenzverwalter Tobias Wahl hat auf den vom Amtsgericht Stuttgart anberaumten Berichtsterminen die Gläubiger über das Insolvenzverfahren, die hierbei umgesetzten Maßnahmen und insbesondere über den Verkauf informiert.

„Wir freuen uns, dass das Kartellamt und die Banken der Übernahme ohne Bedenken zugestimmt haben. Nun werden wir mit Hochdruck die Umsetzung unserer Pläne für die KNV Gruppe angehen. Zeitfracht bietet nicht nur den rund 1600 Mitarbeitern des traditionsreichen Unternehmens ein neues Zuhause, sondern will das Geschäft nachhaltig weiterentwickeln und ausbauen. Wir bekennen uns uneingeschränkt zum Kulturgut Buch. Das Buch wird allen Unkenrufen zum Trotz noch viele Generationen prägen“, sagt Frank Schulze, Geschäftsführer Finanzen der Zeitfracht Gruppe.

Inzwischen konnte im Zuge eines Bieterverfahrens auch ein Käufer für die Immobilie der KNV Gruppe in Erfurt gefunden werden. In Abstimmung mit dem Gläubigerausschuss erwirbt die Thelen Gruppe aus Essen die Immobilie in Thüringen, in der das Logistikzentrum der KNV Gruppe angesiedelt ist. Bereits zuvor hatte der Insolvenzverwalter einen langfristigen Mietvertrag über 15 Jahre mit einer Verlängerungsoption mit Zeitfracht vereinbart, der von der Thelen Gruppe übernommen wird und auf diese übergeht.

„Ich bedanke mich bei allen Beteiligten, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie der Geschäftsführung, die in einer schwierigen Phase stets mit Zuversicht und hohem Engagement an eine Zukunftslösung geglaubt und einen tollen Job gemacht haben. Danken möchte ich vor allem auch dem Börsenverein des Deutschen Buchhandels und den vielen großen und kleinen Verlagen sowie den zahlreichen Buchhändlern, die uns mit großer beeindruckender Solidarität unterstützt und immer Mut gemacht haben“, sagt Wahl. Durch den Einstieg von Zeitfracht und die optimal zueinander passenden Leistungsportfolios von KNV und Zeitfracht bieten sich erhebliche Synergien, sodass sich interessante Perspektiven in einem kompetitiven Markt ergeben.

29.7.2019

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