mediakolleg-Seminar zum Online-Handel und Datenschutzrecht
Im Rahmen eines mediakolleg-Seminars gibt der Wiener Rechtsanwalt Alexander Koukal am 20. September 2016 einen Überblick über die rechtlichen Vorgaben für den Online-Buchhandel. Er stellt die Anforderungen an den Aufbau der Verkaufsplattform sowie die datenschutzrechtlichen Pflichten für den Umgang mit Kundendaten und für die Bewerbung vor. E-Books und damit verbundene neue Vertriebsformen sind ebenso berücksichtigt wie Probleme bei der Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen im Internet. Im Interview gibt Alexander Koukal einen kleinen Ausblick auf die Inhalte des Seminars.
Wie ist das Seminar aufgebaut?
Im ersten Teil gebe ich den Teilnehmern einen Überblick über die rechtlichen Anforderungen an den Buchhandel im Internet. Das E-Commerce-Recht stellt, gerade beim Handel mit Verbrauchern, sehr strenge Anforderungen an die Informationspflichten des Händlers und den Ablauf des Verkaufsvorgangs. Im Sommer 2014 gab es eine große Überarbeitung der Vorschriften. Damit einher ging auch eine Vereinheitlichung mit den Regelungen in den anderen EU-Staaten. Wir besprechen den gesetzlich geforderten Aufbau eines Online-Buchshops, die dort anzugebenden Informationen und Ihre Möglichkeiten, den Bestellablauf zu gestalten. Dabei gehe ich auch auf den Vertrieb in elektronischer Form (Kauf eines E-Books, Abonnements) und die damit verbundenen Besonderheiten (z. B. beim Rücktrittsrecht) ein.
Ein weiterer Teil beschäftigt sich mit den datenschutzrechtlichen Pflichten beim Umgang mit Kunden, bei der Bestellabwicklung, der Kundenbetreuung und dem Marketing. Wir sprechen über Kundenprofile, Tracking, Social Media Plugins, Newsletter, Produktempfehlungen und die mittlerweile überall aufscheinende Datenschutzerklärung.
Die Verfolgung von Rechtsverstößen, vor allem jener des Urheberrechts, im Internet stellt ein weiteres Seminarthema dar. Können Sie etwas tun, wenn PDFs Ihrer Bücher im Internet auftauchen und herunterzuladen sind? Solchen Fragen werden wir nachgehen.
Welche Folgen kann die Verletzung von Vorgaben für Online-Shops haben?
Verstöße gegen Informationspflichten können Verwaltungsstrafen nach sich ziehen. „Teurer“ kommen Ihnen allerdings Abmahnungen und Unterlassungsklagen eines Konkurrenten wegen „unlauterer Geschäftspraktiken“. Verletzungen des Fernabsatzrechts können sich auch auf den Vertrag mit dem Kunden auswirken. Im worst case kommt der Vertrag gar nicht erst zustande.
Haben die TeilnehmerInnen im Rahmen des Seminars auch die Möglichkeit, juristische Fragen aus ihrem Arbeitsalltag mit Ihnen und den anderen TeilnehmerInnen zu diskutieren?
Ja, dazu wird es während des gesamten Seminars Gelegenheit geben. Ich freue mich bei meinen Seminaren immer über Beispiele und Fragen aus dem Kreis der TeilnehmerInnen. Diskussionen machen Vorträge lebendig – das gilt gerade für Vorträge zu juristischen Themen.
Alle Informationen zu dem Seminar sowie das Anmeldeformular finden Sie hier.
Alexander Koukal ist selbstständiger Rechtsanwalt in Wien. Die Schwerpunkte seiner Tätigkeit sind u. a. Urheber-, Medienrecht und E-Commerce-Recht. Neben seiner Tätigkeit als Rechtsanwalt ist Alexander Koukal auch als Dozent für Urheber-, Medien- und Werberecht am WIFI Wien tätig.