So geht Leseförderung in der Schule
Ein ganz besonderes Projekt zur Leseförderung hat die Wiener Volksschule Mira-Lobe-Weg im 22. Bezirk veranstaltet. Direktorin Elisabeth Kiss berichtet über den Lesemonat:
In der Volksschule Mira-Lobe-Weg nehmen wir Leseförderung besonders ernst, denn die Mehrheit unserer Schülerinnen und Schüler kommt aus sozial schwachen und bildungsfernen Familien, wo Lesen und Bücher keinen besonderen Stellenwert einnehmen. Gerade deshalb war es uns Lehrern und Lehrerinnen ein großes Anliegen, Lesen als etwas Besonderes darzustellen.
Somit wurde der April von der Volksschule Mira-Lobe-Weg zum Lesemonat des Schuljahres 2015/16 erklärt. Selbstverständlich wird bei uns immer viel gelesen, aber in diesen vier Wochen hatten alle Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, sich ganz bewusst dafür Zeit zu nehmen. Jeden Montag, Mittwoch und Freitag wurde mit einem großen Gong die Lesezeit eingeläutet. Für 20 Minuten beschäftigte sich jedes Kind mit einem Buch. Im ganzen Haus herrschte Stille. Die bunten Regale aus Karton an der Wand der Aula sollten mit Büchern gefüllt werden. Für jedes im April gelesene Buch durften die Kinder einen Buchrücken basteln und in das Regal „stellen“. Wie viele Bücher es wohl am Ende des Lesemonats sein werden? Alle waren aufgefordert, dies zu schätzen und ihre Schätzung bei der Direktorin abzugeben. Jeden Tag wurden die Regale in der Aula voller und voller. Am Ende waren es 887 Bücher, die die Kinder im April gelesen hatten! Eröffnet und geschlossen wurde dieser Monat durch eine Lesung der Direktorin der Schule, die ihr Kinderlieblingsbuch vorstellte. Außerdem wurde der jährliche Lesechampion-Wettbewerb durchgeführt und es gab eine spannende Lesung des Kinderbuchautors Claudio Polzer und der Schauspielerin Kristina Bangert.
Der Lesemonat wurde von den Kindern mit Begeisterung angenommen, sodass eine Fortsetzung im kommenden Schuljahr garantiert ist.