Bachmannpreis 2022 geht an Ana Marwan

Die in Niederösterreich lebende Slowenin Ana Marwan (Otto Müller Verlag) ist die Bachmannpreisträgerin 2022. Sie las den Text „Die Wechselkröte“. Insgesamt wurden fünf Preise vergeben.

Der Ingeborg-Bachmann-Preis 2022, dotiert mit 25.000 Euro, ging an Ana Marwan. Sie konnte mit ihrem Text „Wechselkröte“ die Jury überzeugen. Ihr Debütroman „Der Kreis des Weberknechts“ (Otto Müller Verlag) ist 2019 erschienen. Die 2. Auflage ist ab 15. Juli 2022 lieferbar. Im Februar 2023 erscheint ihr neuer Roman „Verpuppt“ ebenfalls im Otto Müller Verlag. Marwan las auf Einladung von Klaus Kastberger. Der Deutschlandfunk-Preis, dotiert mit 12.500 Euro, ging an Alexandru Bulucz – eingeladen von Insa Wilke. Den Kelag-Preis, gestiftet von der Kärntner-Elektrizitäts-Aktiengesellschaft in der Höhe von 10.000 Euro, erhielt Juan S. Guse. Er las auf Einladung von Mara Delius. Der 3sat-Preis, in der Höhe von 7.500 Euro, gestiftet von 3sat, dem Gemeinschaftsprogramm der vier öffentlich-rechtlichen Fernsehsender ZDF, ORF, SRG und ARD, ging an Leon Engler, eingeladen von Philipp Tingler. Der BKS Bank-Publikumspreis, der über eine Online-Abstimmung ermittelt wird, ist mit 7.000 Euro dotiert und mit einem Stadtschreiberstipendium in Klagenfurt verbunden. Den Preis erhielt Elias Hirschl. Er las auf Einladung von Klaus Kastberger.

„Meine herzlichen Glückwünsche an Ana Marwan zur Auszeichnung mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis und zu ihrem großartigen Text „Wechselkröte“. Es freut mich sehr, dass der Preis dieses Jahr an eine Autorin geht, die Österreich als ihren Lebensmittelpunkt und auch ihre literarische Heimat ausgewählt hat. Dieser Preis ist weit mehr als eine Ehrung, er kann neue Türen öffnen und Chancen ermöglichen. Dies ist Ana Marwan auch weiterhin von ganzem Herzen zu wünschen“, so Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer. „Ich freue mich auch, dass der Publikumspreis mit Elias Hirschl, der mich persönlich immer wieder mit seiner Vielseitigkeit beeindruckt, an einen jungen österreichischen Autoren geht. Es ist eine große Kunst, die Zuhörerinnen und Zuhörer für sich zu erobern, die ihm immer wieder aufs Neue gelingt.“

ORF-Landesdirektorin Karin Bernhard zeigte sich höchst erfreut über den Verlauf des diesjährigen Bewerbes, der mit zahlreichen Neuerungen nach den Corona-Spezial-Ausgaben aufwartete. Sowohl die Lesungen im Garten wie auch die Modifizierung der Preisermittlung wurden überwiegend sehr positiv aufgenommen. Das steigert die gespannte Erwartung auf die 47. Tage der deutschsprachigen Literatur 2023.

„Jedes Jahr ist der Blick nach Klagenfurt wieder spannend und aufregend, wenn die Stadt zum lebendigen Mittelpunkt der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur wird. Ich gratuliere allen Autorinnen und Autoren zu ihrem Mut, ihre Texte live dem Publikum und der Kritik anzuvertrauen. Lesen ist essentiell für unsere Gesellschaft und ein Tor zu demokratischer Teilhabe – gerade in Zeiten wie diesen“, so Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer.

„Längst ist der Bachmann-Preis mehr als ein Literaturwettbewerb. Dank ORF und 3sat wird den Autorinnen und Autoren eine große Bühne gegeben. Die besondere Aufmerksamkeit, die damit der deutschsprachigen Literaturszene zu Teil wird und den Leserinnen und Lesern die mediale Teilnahme an diesem renommierten Wettbewerb ermöglicht, ist nicht genug wertzuschätzen“, so Mayer abschließend.

27.6.2022

(c) ORF/Johannes Puch
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